Man trinkt Süßtee, schlendert auf der Barkhorstraße, schaut sich den Menschen und Wagenstrom auf der Beijingdong-Straße an, tanzt mit den Senioren im Zongdag-Lukhang-Park den Gorchom-Tanz, schickt den Freunden in der Ferne eine Ansichtskarte, lässt sich zusammen mit dem Potala-Palast fotografieren… Dies gehört zum einzigartigen Alltagsfluidum Lhasas und stellt das wahre Erscheinungsbild unseres Lebens dar. Außerdem muss es gar nicht geziert werden.
Lhasa ist eine Stadt, die „sehr spät aufsteht“. Wenn die Berufspendler anderer Städte in der Rushhour unterwegs sind, schlafen die Leute der Stadt Lhasa vielleicht noch. Was die Menschen in Lhasa erweckt, sind eine Tasse körperreichen, aromatischen, süßlichen Buttertees und eine Schüssel schlichter, tibetischer Nudeln. Wenn die Sonne aufgeht, geht man in ein beliebiges Süßteehaus in der Nähe der Barkhorstraße und kann hier Gaumenfreude spüren. Die Gäste hier sagen sich gegenseitig „Guten Morgen“ und im dunstigen Teedampf beginnt das Leben eines Tages.
Die Beijingdong-Straße befindet sich im Zentrum der Stadt Lhasa und verbindet die Moderne Lhasas mit seiner Tradition. Früher hieß diese Straße im Tibetischen „Jiangsixia“, was „Straße am Wald“ bedeutet. Hier ist es zur Stelle mit dem stärksten Fluidum Lhasas geworden. Wenn man auf der Fußgängerbrücke am Ramoche-Tempel steht, sieht man das Tromzikhang-Kaufhaus voller historischer Merkmale. Weiter östlich ist der modische Barkhor-Markt. Am Nachmittag belebt sich diese Straße allmählich. Inmitten eiliger Passanten fahren manuelle Dreiräder. Sie bilden ein mobiles Stadt-Bild.
Kurz nachdem die Lampen aufleuchten, wird der Tianhai-Nachtmarkt, der schon lange besteht, zu einer Stelle, an der sich die Gourmets versammeln. Einige Grillade-Spießchen und ein Glas Bier locken viele Menschen an. Sie kommen hierher und lassen die Hetze sowie die Ungeduld des Tages hinter sich. Dann fangen sie an, auf dem Markt nach Delikatessen und Gemütlichkeit zu suchen. Alteingesessene Läden wie „Brille-Grillade“, „Grillade Großer Bart“ usw. sind Stellen, an denen Taxifahrer kurz verweilen. „Seit über zehn Jahren esse ich in dem Lokal. Es ist wirklich lecker ist!“, sagte Herr Chen, der gerade wohlschmeckende Grilladen probierte.
Das Alltagsfluidum Lhasas versteckt sich in den Gassen der Barkhorstraße, auf dem Platz des Potala-Palasts, wo sich Menschen drängen, auf dem hell leuchtenden Tianhai-Nachtkart, im ruhigen See des Zongdag-Lukhang-Parks und auch in jeder Tasse Süßtee am Morgen…